Der letzte Schrei in der Fotografie vor allem bei den Amateuren und Hobbyfotografen ist der Bokeh-Effekt. Bei einer Spiegelreflexkamera wird mittels eines hohen Blendenwertes erreicht, dass der Hintergrund sehr unscharf wird. Am einfachsten ist das mit Teleobjektiven zu erreichen, häufig werden Porträtobjektive im Bereich 100mm dafür eingesetzt.
Bokeh ist aber nicht nur eine Unschärfe, sondern wie diese Unschärfe gestaltet ist. Es gibt keine allgemeine Regel wie ein Bokeh-Effekt auszusehen hat. Meistens aber versucht man zu erreichen, dass der Hintergrund zu Kreisen und Punkten verschwimmt. Der Effekt hängt meisten von der Bauart der Objektive ab. Manchen wird ein gleichmäßiger und schöner Effekt nachgesagt, andere wiederum haben harte Übergänge oder produzieren nur mittelmäßigen Bokeh. Das Wort selbst kommt übrigens aus dem Japanischen und bedeutet „verschwommen, unscharf“.
Weil der Effekt so subjektiv ist, kann an auch nur schwer sagen, welche Objektive am meisten geeignet sind. Als Faustregel gilt, dass man mit Zoomobjektiven und kurzen Teleobjektiven keinen guten Bokeh-Effekt erreicht, während besondere Portraitobjektive vor allem im Bereich zwischen der Schärfe und der Unschärfe noch guten Bokeh und einen sanften Übergang erzeugen.
Mittlerweile haben auch Handys einen Bokeheffekt, vor allem solche mit hochwertigen Linsen wie jenen von Leica und Zeiss. Dem iPhone X wird nachgesagt, den derzeit besten Bokeh-Effekt zu haben. Auch das Huawei Mate 10 Pro hat einen „artistic Bokeh“-Effekt, der allerdings nicht so ausgeprägt ist wie bei einem Objektiv. Meistens versuchen sich die Smartphones mit Software zu helfen und den Hintergrund künstlich unscharf zu machen. Selbst Anbieter wie Instagram haben jetzt einen Selfie-Filter, der den Hintergrund verschwimmen lässt und so die Bilder professioneller aussehen lässt.
Die BBC ist mit dem Bokeh-Effekt beim Filmen ein Trendsetter gewesen. Hier wurde oft der Vordergrund verschwimmen gefilmt, und das eigentlich wesentliche Motiv bewusst unscharf belassen.