Bei der Fotografie jagen sich Technik und Design gegenseitig: auf der einen Seite werden Fotokameras immer leistungsfähiger und haben geradezu astronomische Pixelzahlen, auf der anderen Seite lieben auch ambitionierte Fotografen die neue Modelle im Retro-Design.
Mit dem Aufkommen den Four-Third-Kameras, die ohne einen Spiegel auskommen, haben vor allem Nikon und Canon Konkurrenz im mittleren Segment bekommen. Wenn man sich die Verkaufszahlen anschaut, dann führen Nikon und Canon immer noch klar im Spiegelreflexbereich, aber bei den spiegellosen Kameras haben Olympus, Sony und Panasonic die Spitzenplätze eingenommen.
Schaut man sich die Verkäufe bei den Spiegelreflexkameras an, dann hat Canon seit vielen Jahren die Nase vorn und beherrscht fast schon den Markt mit Anteilen von bis zu 64 Prozent. Nikon hingegen verliert, unter anderem auch an Ricoh, und kann gerade noch den zweiten Platz halten.
Wie kann sich Nikon retten? Wahrscheinlich in dem man Trends nicht nur folgt, sondern neue setzt. Derzeit sind es vor allem drei Technikfelder, die die Entwicklungen bestimmen: Geschwindigkeit, Auflösung und Wasserfestigkeit. Nikon will wohl der Weg in den Superprofi-Bereich gehen und noch schnellere Kameras bauen sowie die Sensor-Qualitäten verbessern. Gerüchte sagen, dass man auch an einer spiegellosen Fullframe-Kamera arbeitet. Schutz vor Regen ist etwas, was lange Zeit nur den hochpreisigen Modellen vergönnt war. Heute wollen auch Hobbyfotografen einen Wetterschutz haben, und die Hersteller beginnen langsam, diesen Wünschen nachzukommen.
Design spielt eine große Rolle
Auch wenn Sony nicht so viele Kameras wie die beiden Marktführer verkauft, so hat die Unterhaltungsfirma eine neue Nische gefunden: Im Videobereich benutzen immer mehr Filmer die A7-Modelle. Auch wenn diese Kameras nicht den High-End-Anforderungen einer Blackmagic oder Red genügen, sind die doch im semiprofessionellen Bereich zu finden und überall dort, wo man mit wenig Ausrüstung unterwegs ist.
Bei den spiegellosen Kameras spiet das Design eine immer größere Rolle. Sie haben eine Tero-Welle ausgelöst, und kaum ein Reisender heute, der nicht eine Kamera um den Hals hängen hat die aussieht als würde sie noch mit Film arbeiten. Interessanterweise bestehen Kunden anders als bei den Point-and-Shoot-Kameras, die weitgehend von Handys abgelöst wurden, darauf, viele Einstellungen selbst vornehmen zu wollen.
Es gibt in Verbindung mit diesen Kameras sogar den Trend, wieder Fotografiekurse zu besuchen und das Fotografieren von der Pike auf zu lernen. Auf der anderen Seite bieten sie mit einem hohen Maß an Automatisierung auch eine Vielzahl an Bequemlichkeiten.
Schließlich wird auch die Software bei Kameras immer besser. Im Videobereich wurden unglaubliche Fortschritte gemacht, immer besser werden die Aufnahmequalitäten, Super-Zeitlupe ist heute längst kein Problem mehr und fast jede neue Kamera kann auch bei hohen Frameraten in 4K aufnehmen. Sowohl bei Video als auch bei Fotos kommen Stabilisierungsprogramme immer mehr zum Einsatz, verwackelte Bilder dürften bald der Vergangenheit angehören. Und dank immer besserer Sensoren wird auch die Schärfe immer besser und detaillierter.